3. Dezember 2023
Liebe Gemeinde,
wiederum ganz unscheinbar beginnt an diesem Sonntag die Adventszeit. Wenn ich an den Advent denke, dann kreisen meine Gedanken oft um die schönen alten Adventslieder, die die Herzen der Menschen berühren. Ich denke an viele Begegnungen auf den Advents- und Weihnachtsmärkten, die oftmals heimelige Atmosphäre von Glühwein- und Plätzchenduft. Und natürlich gehen meine Gedanken zur Vorfreude dieser Wochen auf Weihnachten hin. Die Spannung der Kinder, die von Tag zu Tag wächst. Und schließlich auch das Planen und Organisieren im Blick auf Weihnachten. Wer kommt alles zu Besuch? Was muss vorbereitet werden? An was muss alles gedacht werden? Welche Geschenk- und Einkaufszettel müssen vorbereitet werden?
Und in diesem Jahr? Vieles wird sicherlich wieder so laufen, wie wir es kennen. Die Belastungen der Coronapandemie sind zwar in vielerlei Hinsicht noch da, die Weihnachts- und Adventsmärkte aber nicht in Gefahr. In unseren Gottesdiensten werden wir sicherlich wieder die alten Lieder singen. Vieles macht uns aber auch Sorgen, wenn wir nur an die Kriege in der Ukraine und im Heiligen Land denken. Manch einer fragt sich: Wann hat die Spirale der Gewalt endlich ein Ende? Hat sie überhaupt ein Ende?
Mitunter hatte man in den vergangenen Wochen und Monaten den Eindruck von einer gewissen Endzeitstimmung. Und das Evangelium des ersten Adventssonntags stimmt da ein. Jesus macht seine Jünger und uns sensibel für die Zeichen der Zeit. Er ruft zur Wachsamkeit und Achtsamkeit auf. Die Ordnung der Schöpfung wird auf den Kopf gestellt – aber nicht aus Zerstörungswut, sondern damit werden kann, was uns endgültig verheißen ist: Ein neuer Himmel und eine neue Erde. Und in dieser Neuordnung steht das Kommen des Menschensohnes im Zentrum. Um seinen Advent, um sein Kommen, sein An-Kommen geht es.
Wir sollen diese Ankunft, diese Neuwerdung aber nicht als Strafgericht sehen, sondern vielmehr als Heilszeit, die uns geschenkt wird, die uns aber in dieser Zeit in die Verantwortung ruft.
So wünsche ich Ihnen in diesem Advent ein gutes Zugehen auf das Weihnachtsfest. Mögen diese Wochen wirkliche Heilswochen sein, die uns zur wahren, zur tieferen Begegnung mit dem Menschensohn Jesus Christus führen.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Adventszeit!
Ihr Pastor Markus Thoms