21. Februar 2021
Liebe Gemeinde,
wie gut, dass wir im Laufe des Kirchenjahres immer wieder Zeiten geschenkt bekommen, die uns einladen uns zu besinnen, zu entschleunigen, um uns neu auszurichten auf den, der der Grund unseres Lebens ist: Jesus Christus.
In ganz besonderer Weise lädt uns im Laufe des Kirchenjahres die Fastenzeit dazu ein. Im heutigen Evangelium hören wir, wie Jesus in der Wüste in Versuchung geführt wurde. Versuchungen begegnen uns regelmäßig im Alltag. Oftmals ist mit Versuchung etwas rein Äußerliches gemeint. Allerdings haben in unserer Zeit Versuchungen etwas von ihrem Schrecken verloren. Sie sind vielmehr zu Verheißungen geworden. Zu den Freuden des Lebens gehört es, hin und wieder auch mal einer Versuchung nachzugehen. Wenn die Bibel von Versuchung spricht, dann meint sie damit, dass unsere Beziehung zu Gott, zu unseren Mitmenschen und auch zu uns selbst zerstört wird. Der Mensch wird niemals jeder Versuchung in jedem Moment widerstehen können. Jesus konnte das, weil seine Gottesbeziehung so stark war, dass er allen dämonischen Mächten widerstehen konnte. Der evangelische Theologe Jörg Zink hat die Rede von der Versuchung so beschrieben: „Wenn wir abstürzen in einen Abgrund von Schrecken und Grauen, dann, Gott, halte uns fest. Denn dann begegnet uns die letzte Gefahr, die nämlich, dass wir unseren Glauben wegwerfen, unser Vertrauen.“ Fastenzeit ist Einübung in ein größeres Vertrauen – in Gottvertrauen.
Lassen wir uns gemeinsam auf die Tage der Fastenzeit ein und nutzen wir diese Zeit – auch im gemeinsamen Gebet: miteinander und füreinander! Der Blick auf Jesus hilft uns, nicht den Mut zu verlieren.
Eine gute erste Fastenwoche wünscht Ihnen
Ihr Pastor Markus Thoms