18. Februar 2024
Liebe Gemeinde,
am vergangenen Mittwoch haben wir mit dem Aschermittwoch die österliche Bußzeit, die Fastenzeit, begonnen. Das Wort fasten geht zurück auf das germanische Wort fastan oder fastaida und bedeutet von seinem Ursprung her so viel wie ganz eins sein. Ganz eins mit mir selbst sein ist die Grundvoraussetzung, um darüber hinaus für meinen Nächsten da sein zu können bzw. mit ihm eins zu sein. Die Fastenzeit lädt uns ein, in Zeiten der Stille, der Einkehr und des liebenden auf sich Hörens, das ganz mit mir selbst eins sein zu lernen. Entscheidend ist, dass ich dann nicht bei mir stehen bleiben darf, sondern den Blick über mich hinaus weite, um meinen Nächsten in den Blick zu nehmen und zu versuchen, auch mit ihm immer mehr eins zu werden. Ich gebe zu, dass das ein schwieriger Prozess ist, der sich sicherlich nicht in einer vorgegebenen Zeitspanne einer Fastenzeit von 40 Tagen abschließen lässt. Aber darum geht es auch gar nicht. Geistliche Übungen sind immer auch Übungen, die dauerhaft angelegt sind und mit denen man wahrscheinlich nie ganz fertig ist. Entscheidend wird sein, ob ich mich darauf einlasse und den Weg beginne. Und dazu ist die Fastenzeit vielleicht die beste Gelegenheit, die uns das Kirchenjahr bietet.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine gesegnete Zeit der Vorbereitung auf Ostern!
Ihr Pastor Markus Thoms