3. Juli 2022
Liebe Gemeinde,
in der zweiten Lesung des heutigen Sonntags sagt Paulus, dass er sich allein des Kreuzes Christi rühmen will. Für die meisten Menschen dürfte das Kreuz auf den ersten Blick ein fürchterliches Schreckenszeichen sein. Paulus sieht es jedoch als Lebenszeichen. Wir werden als Christen nicht darum herumkommen, uns dem Kreuz zu stellen. Vielleicht stellt sich der ein oder andere auch schon mal die Frage: „Können wir es wirklich rühmen, oder ist es doch eher ein bedauerlicher Betriebsunfall?“
Die Menschwerdung und der Weg zum Kreuz waren für Jesus ein Weg abwärts, auf dem er unseren vielen Kreuzen begegnete und sie annahm: Leid, Not, Trauer, Krankheit und Tod. So konnte und kann er uns unter unseren Kreuzen aufrichten und sie in seinem Kreuz zusammenfassen. Sein Tiefpunkt am Kreuz war gleichzeitig der Wendepunkt, durch den hindurch er mit uns in der Auferstehung auf dem neuen Weg zum Vater geht.
Der evangelische Theologe Dietrich Bonhoeffer hat das in einem seiner Worte, die er uns hinterlassen hat, einmal so ausgedrückt:
„Herr, in mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht.
Ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht.
Ich bin kleinmütig, aber bei dir ist Hilfe.
Ich bin unruhig, aber bei dir ist Friede.
Ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich.“
Ihnen eine gute Woche!
Ihr Pastor Markus Thoms