Liebe Gemeinde,
das Evangelium des heutigen Sonntags beginnt mit folgenden Worten, die Ihnen allen sicher bekannt sind: „Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, … .“ Es ist das bekannte Evangelium vom ungläubigen oder zweifelnden Apostel Thomas.
Lothar Zenetti hat dazu ein schönes Gedicht geschrieben, dass ich Ihnen an diesem Sonntag weitergeben möchte.
„Warum diese Angst
und diese verschlossenen Türen
noch fester verschlossen
und abermals Riegel und Gitter davor
und abgesichert die Fenster nach draußen?
Drinnen Personenkontrolle:
was denkst, was glaubst, was bekennst du?
Es könnte ja immerhin sein, dass ein
Thomas unter uns ist, der da zweifelt
am Ostergeschehen und rüttelt,
was weiß ich, dazu noch am heiligen
Stuhl und der Stellung der Frau in der
Kirche und wagt womöglich am Ende,
die Vertikale des Glaubens
aufzulösen in Mitmenschlichkeit.
Warum diese Angst,
als wäre noch immer nicht Ostern?
Beurlaubt endlich die Wächter am Grabe,
tut auf die verschlossenen Türen,
denn Jesus ist siegreich erstanden!
Was seid ihr so furchtsam, lacht er uns an.
Seht doch, ich lebe, ihr zitternden Zeugen, singt halleluja!“
50 Tage singen wir Halleluja, um unsere Osterfreude über das Un-glaub-liche wirklich zum Ausdruck zu bringen. Lasst uns darin nicht nachlassen, damit die Welt spürt, dass es sich lohnt, als Christ zu leben!
Eine gute Woche!
Ihr Pastor Markus Thoms