24. September 2023
Liebe Gemeinde,
wenn Gott ruft, dann schaut er nicht auf Leistung, Kraft und Gesundheit. Er will Garant sein für die Letzten und Übersehenen, da es aus seiner Perspektive weder Letzte noch Übersehene gibt. Gott schaut nicht auf die Leistung, sondern zu allererst auf den Menschen. Insofern ist das heutige Evangelium von den Arbeitern im Weinberg aus wirtschaftlicher Sicht eine Herausforderung. Zum einen, weil hier Lohn und Arbeit nicht in einem rechten Verhältnis stehen, zum anderen aber auch, weil sich der Gutsherr für sein großzügiges Verhalten rechtfertigen muss. Er erfüllt doch genau jedem Arbeiter, was er ihm versprochen hat. Der Neid, der lauten Protest hervorruft, scheint also völlig unangebracht zu sein. Dieses Gleichnis macht einmal mehr deutlich, dass Gottes Maßstäbe eben anders sind als unsere. Er verheißt dem Menschen, was er zu einem erfüllten Leben braucht. Das macht die Leistung eines Einzelnen nicht klein, sondern geht über das hinaus, was der Mensch selbst leisten kann, weil er eben mehr braucht, als er sich verdienen kann. Dieses Gleichnis wird auch mit dem Himmelreich verglichen. Und hier wird deutlich, dass das Himmelreich eben keine Leistungsgesellschaft ist. Dort zählt der Mensch so wie er ist – einmalig und von Gott geliebt.
Eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihr Pastor Markus Thoms