Liebe Gemeinde,
in der zweiten Lesung aus dem Jakobusbrief begegnet uns ein durchgehendes Wortspiel. „Habt Geduld!“ Wir können diesen Aufruf gerade in dieser vorweihnachtlichen Zeit dahingehend verstehen, dass wir uns alle, besonders die Kinder, in der Vorfreude auf das Weihnachtsfest gedulden müssen. Für uns Christen bedeutet dieser Aufruf aber auch, auf die Wiederkunft des Herrn in Geduld zu warten. Für die ersten Christen war es schon eine enorme Geduldsprobe, denn je länger sie warteten, desto mehr wurde ihre Geduld auf die Probe gestellt. Der Autor des Jakobusbriefes will aber dazu einladen, die Geduld auch als eine Chance zu sehen. Es ist jedoch nicht die Einladung zu einem passiven Da-sitzen, sondern vielmehr entschlossen, aktiv, ausdauernd und beharrlich auf den Tag der Wiederkunft Christi hinzuleben. Und gerade für uns, die wir in einer sich rasant verändernden Welt leben, die sich immer schneller dreht und wandelt, sind wir eingeladen, in Geduld und Gelassenheit unseren eigenen christlichen Weg treu und beharrlich zu gehen, um so Zeugnis für den Glauben abzulegen. Mir gefällt in diesem Zusammenhang ein afrikanisches Sprichwort: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!“
So wünsche ich Ihnen eine geduldige Zeit – auch im Zugehen auf Weihnachten!
Ihr Pastor Markus Thoms