es ist ein Unterschied, ob ich mich in meinem Leben theoretisch mit etwas beschäftige, oder ob ich persönlich betroffen bin, ob mich ein Ereignis existentiell betrifft. Ich kann mich theoretisch sehr viel mit Krankheiten, auch mit schweren, unheilbaren Krankheiten beschäftigen – so lange ich selbst oder ein mir nahe stehender Mensch nicht betroffen ist – geht das ganz gut. Aber wenn die Situation mich trifft, dann sehe ich diese ganz anders, dann muss ich mich dem konkret stellen.
Im heutigen Evangelium geht es genau in diese Richtung. Die Sadduzäer bringen ein Thema ein, dass sie selbst gar nicht bis wenig berührt. Es geht um die Auferstehung. Wer sich diesem Thema nicht aus persönlicher Betroffenheit nähert, der wird niemals verstehen, worum es eigentlich geht. Angesichts des Leidens und Sterbens drängt sich schon seit Generationen die Frage auf, ob die Macht der Ungerechtigkeit größer ist als die Macht Gottes. Die Bibel will uns eine Hoffnung geben. Am Ende wird Gerechtigkeit herrschen. Gott ist ein Gott des Lebens und der Lebenden und er will dieses Leben vor allem auch für jene, denen ein Leben in Würde verwehrt geblieben ist. Es geht also bei der Frage der Auferstehung weniger darum, wie es nach dem Tod weitergeht, als vielmehr um die Tatsache, dass Gott der Herr über Leben und Tod ist und bleibt. Er wird für uns einstehen. Von dieser Hoffnung sollen wir Zeugnis geben – auch und gerade entgegen der alltäglichen Erfahrung und Meinung.
Eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihr Pastor Markus Thoms