4. Fastensonntag – C

27. März 2022

Liebe Gemeinde,

ungefähr in der Mitte der Fastenzeit sprechen die Texte und Gebete am heutigen Sonntag Laetare von Freude und freudiger Erwartung. Wie eine Überschrift über diesen Tag heißt es im Eröffnungsvers der sonntäglichen Liturgie: „Laetare Jerusalem!“ – „Freue dich!“ Auf dem Weg nach Ostern kommen wir dem Ziel näher. Ostern stellt die alte Schöpfungsordnung wieder her. Durch den Tod Jesu am Kreuz wird die alte Unordnung beseitigt. Die Wende vom Tod zum Leben ist vollzogen. Der Apostel Paulus lädt seine Zuhörer in der zweiten Lesung ein, die erwirkte Freiheit und Ordnung zu wahren, denn sie ist ein kostbares Gut. Der Friede und das friedliche Miteinander unter uns Menschen sind immer in Gefahr. Das wissen wir nicht erst seit dem Ausbruch des kriegerischen Konfliktes in der Ukraine. Viele fragen sich, warum ist es immer noch so schwer ist, dass Menschen in Frieden miteinander leben können? Paulus ruft uns in der Lesung zu: „Lasst euch mit Gott versöhnen!“ Vielleicht liegt darin der Schlüssel zum Erfolg. Die Welt leidet auch darunter, dass unsere Gesellschaft Gott mehr und mehr verdrängt hat. Ein weiterer Aspekt, der die Versöhnung mit Gott voraussetzt, ist die Versöhnung unter uns Menschen. Das Evangelium vom barmherzigen Vater ist die Einladung und Aufforderung an uns alle, im Alltag unseres Lebens – in Ehe und Familie – barmherzig zu sein und versöhnend zu wirken. So barmherzig wie es Gott uns vormacht. Trotz aller Schuld und Schwäche verzeiht er uns immer wieder und nimmt uns an. Wer aus dem Vertrauen aus Gott und in Gott lebt, der wird spüren, dass er auch in schweren Zeiten von diesem Gott getragen wird. Gott überfordert uns nicht über unsere Kraft. Er geht den Weg unseres Lebens mit – durch alles Dunkel hindurch. Denn seit Ostern wissen wir, dass der Tod zum Leben führt, das alles dunkel hell wird. So dürfen wir uns schon jetzt auf die österliche Zusage freuen, die wir in einem österlichen Lied gläubig bekennen: „Die ganze Erde staunt und bebt, weil Gottes Herrlichkeit anhebt; der Tod ist tot, das Leben lebt.“

 

Eine gute Woche im Zugehen auf das Osterfest wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus