Liebe Gemeinde,
es ist wohl etwas ganz normales, dass man im Laufe seines Lebens Kontakt zu Menschen verliert, mit denen man durchaus eine ganze Zeit etwas zu tun hatte. Denken Sie nur an die Kindheits- und Schultage. Gründe, dass Kontakte abbrechen sind sehr vielfältig: Schulwechsel, Berufswechsel, Umzug… - manchmal sind einfach auch die Interessen andere geworden. Schlimmer wird es, wenn Beziehungen derart gestört sind, dass sie in Trennung enden. Das geschieht häufig in Familien. Dann äußern sich die Verletzungen oftmals in Aggression und Wut. In der ersten Lesung erleben wir Gott als solch eine Verletzten. Doch schon während der Erzählung wird Gott durch Mose besänftigt, so dass er das Unheil reuen ließ. Und die Gleichnisse im Evangelium vom Suchen, Wiederfinden und der gemeinsamen Freude machen uns die unermessliche Liebe Gottes deutlich. Eine Liebe, die alle Beziehungsstörungen überwindet und jedes Zerbrechen, jedes Verlieren im Fest der Liebe vereinigt. Im Alltag des Lebens ist das ein hoher Anspruch, Gott aber will uns deutlich machen, dass gerade dort zur Versöhnung und zum Neubeginn aufgerufen sind. Der verlorene Sohn, von dem im Evangelium die Rede ist, hätte nie erwartet, dass ihm solch eine Vergebung und solch ein Neuanfangen geschenkt wird. Gott hat es ihm ermöglicht. Und Gott ermöglicht auch uns immer wieder einen Neuanfang zu setzen – in den verschiedensten Beziehungen und Abbrüchen unseres Lebens. Voraussetzung ist, dass wir uns wirklich und ehrlichen Herzens darauf einlassen wollen. Der heutige Sonntag kann uns Ansporn sein, Wege zur Versöhnung und zum Neuanfang zu wagen.
Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen
Ihr Pastor Markus Thoms