6. Juni 2021
Liebe Gemeinde,
wir erleben in den letzten Wochen in unserer Kirche verschiedene Diskussionen um den Weg in die Zukunft. Mitunter streiten verschiedenen Parteien heftig miteinander. Jede Gruppe meint, die passenden Antworten gefunden zu haben. Bei der Priesterweihe am Pfingsttag hat Bischof Felix dazu Stellung bezogen. Der Bischof hat die Ungeduld vieler bei den Diskussionen angemahnt. Bei den Diskussionen um den synodalen Weg der Kirche würden einige gar nicht in die Beratungen einsteigen wollen, andere nur, wenn bestimmte Ergebnisse herauskämen und andere wiederum würden nur dann diskutieren, wenn bestimmte Ergebnisse nicht herauskämen. Dabei ist Streit grundsätzlich wichtig und nichts Verwerfliches. Selbst die Jünger Jesu streiten im Evangelium dieses Sonntags. Es wird nichts beschönigt, alles geschieht im einigenden Geist des Heiligen Geistes. Zu diesem Geist gehört sogar eine Streitkultur dazu, aber eben eine Streitkultur und nicht eine Unkultur des Verdrängens, des Misstrauens, der gegenseitigen Missachtung, des Mangels an Versöhnungsbereitschaft und Umkehr. Von Papst Johannes Paul stammt der Satz: „Der Geist schafft eine Zivilisation der Liebe.“ Bei allen Diskussionen sollten wir diesen Gedanken niemals vergessen: Ein Klima der Hingabe und der Liebe dürfen wir nicht vergiften. Bei allen unterschiedlichen Meinungen dürfen wir den Blick für das Gute nicht verlieren. Wir können Streit mit jemandem haben, dürfen den Geist der Versöhnung und des Miteinanders aber nicht auslöschen. Beten wir an diesem Sonntag darum, dass uns das immer, zumindest immer mehr, gelingt.
Eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihr Pastor Markus Thoms