25. September 2022
Liebe Gemeinde,
inzwischen dauert der Krieg in der Ukraine mehr als ein halbes Jahr. Vieles ist in den vergangenen Monaten an konkreter Hilfe ermöglicht worden. Viele Geld- und Sachspenden sind auf den Weg gebracht worden, inzwischen haben auch viele von uns Wohnraum zur Verfügung gestellt, damit die geflüchteten Menschen menschenwürdig und möglichst dezentral untergebracht werden können. Dafür können wir nur dankbar sein. Wir spüren aber gerade in den letzten Wochen auch, dass es offensichtlich noch nicht reicht. Und damit meine ich vor allem den fehlenden Wohnraum. Jeder und jede sollte noch einmal gut prüfen, ob es nicht doch möglich ist, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, um so konkret zu helfen.
Das heutige Evangelium erinnert mich daran, meinen eigenen Blick für die Not und die Bedürftigkeit des anderen zu schärfen. Das Evangelium vom armen Lazarus richtet den Blick auf das ewige Leben. Der, der im Leben nichts hatte, wird von Gott belohnt und „von den Engeln in Abrahams Schoß getragen.“ Bei der Betrachtung dieser Evangelienstelle frage ich mich: „Warum so lange warten, bis die größere Gerechtigkeit offenbar ein Gleichgewicht wieder herstellt?“ Wäre es nicht besser, schon hier und heute damit anzufangen, den Blick für die Not und die Bedürftigkeit des anderen zu überdenken?
Eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihr Pastor Markus Thoms