Liebe Gemeinde,
die gegenwärtige Krise ist – auch – eine Krise des Gebetes. Wir alle wissen, dass viele Worte von und über Gott gemacht werden, aber wird auch mit ihm gesprochen? Nichts anderes bedeutet ja beten: Sprechen mit Gott. Den Kindern in der Grundschule erkläre ich immer wieder, dass beten nichts anderes als sprechen mit Gott wie mit einem guten Freund ist. Kinder, die wissen was es heißt, Vertrauen zu haben, sind für diese Gedanken sehr offen. Oftmals fehlt ihnen aber das konkrete Tun: das Gebet im Alltag ihres Lebens. Die Erfahrung, dass Gott ein Gegenüber ist, dem ich mich mit all dem, was mein Leben ausmacht, anvertrauen darf. Dem ich „auf die Nerven“ gehen darf mit meinen Anliegen. Im heutigen Evangelium hören wir von einem Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. Eine arme Witwe ließ den Richter nicht in Ruhe, sondern bestand immer und immer wieder auf ihrem Recht, bis der Richter schließlich nachgab und ihr Recht verschaffte. Jesus nimmt dieses Beispiel, um auf die Kraft des Gebetes aufmerksam zu machen. Das beständige Beten, so sagt der Evangelist Lukas, lässt die Zeit aushalten. Das ist leichter gesagt als getan – deswegen soll uns die skeptische Schlussfrage Jesu nicht loslassen. Betest Du?
Eine gute Woche wünscht Ihnen
Ihr Pastor Markus Thoms