19. Mai 2024
Liebe Gemeinde,
in der Liturgie der Kirche wird Pfingsten als „Geburtsstunde der Kirche“ bezeichnet. In einem Kommentar dazu las ich, dass diese Bezeichnung eigentlich „unerlaubt und ungehörig“ sei, weil sie viel zu eng gefasst wäre. Was wir nämlich in der pfingstlichen Lesung aus der Apostelgeschichte lesen, ist nicht einfach nur Kirche. Da bricht mit elementaren Mächten eine neue Schöpfung an, wenn da die Rede vom Brausen, vom heftigen Sturm und von Zungen wie von Feuer ist. Es entsteht dort eine neue Welt, die alle Menschen mit einbeziehen will, da sich die Menschheit entzweit und zerstritten hat. Gott will mit den Menschen neu aufbrechen und durch sie hindurchbrechen. Als Kirchen waren damals die Apostel mittendrin in diesem Geschehen und heute sind wir es, die dieses Geschehen erfahren sollen. Und wir sind eingeladen, nicht zu begrenzen, sondern die Welt einzuladen, in die Freiheit dieser neuen Schöpfung aufzubrechen und sie zu gestalten.
Das wünsche ich uns an diesem Pfingstfest: dass wir dem Geist Gottes nicht entkommen, dass wir uns im wahrsten Sinne des Wortes erschüttern lassen, damit das pfingstliche Leben der Welt und darin enthalten der Kirche auch in Zukunft Bestand hat und wächst.
In diesem Sinne: Frohe und gesegnete Pfingsttage!
Ihr Pastor Markus Thoms