Für Sie notiert! – Mosaiksteine aus den Osterpredigten weltweit

Papst Franziskus in seiner Osteransprache:

Es geht hier um eine andere Art der „Ansteckung“, die von Herz zu Herz übertragen wird – denn jedes menschliche Herz ersehnt diese gute Nachricht. Es ist die Ansteckung der Hoffnung: »Er lebt, der Herr, meine Hoffnung!« Das ist kein Zauberspruch, welcher unsere Probleme verschwinden lässt. Nein, die Auferstehung Christi ist etwas anderes. Sie ist der Sieg der Liebe über die Wurzel des Bösen, ein Sieg, der Leiden und Tod nicht „umgeht“, sondern durchquert und im Abgrund einen Weg öffnet und damit Böses in Gutes verwandelt. Dies ist ein exklusives Kennzeichen der Macht Gottes.
Der Auferstandene und der Gekreuzigte sind derselbe, nicht zwei verschiedene. An seinem verherrlichten Leib trägt er unauslöschlich die Male der Kreuzigung; die Wunden, die zu Luken der Hoffnung geworden sind. Wir richten unseren Blick auf ihn. Er möge die Wunden der geplagten Menschheit heilen.

Diese Zeit erlaubt keine Gleichgültigkeit, denn die ganze Welt leidet und muss sich bei der Bekämpfung der Pandemie zusammenschließen.

Diese Zeit erlaubt keinen Egoismus, denn die Herausforderung, vor der wir stehen,  ist uns allen gemeinsam und macht keine Unterschiede.

Diese Zeit erlaubt kein Vergessen. Die Krise, in der wir uns augenblicklich befinden, lasse uns nicht die zahlreichen anderen Nöte vergessen, unter denen viele Menschen leiden.

 

Predigt von Kardinal Rainer Maria Wölki in der Osternacht:

Unser Osterfeuer will uns sagen: Gott brennt - wie ein Feuer - für uns Menschen und für seine Schöpfung. Er hat ein Herz wie von Feuer, das sich aus Liebe zu uns Menschen verzehrt. Mit dieser Liebe will er uns wärmen und alle Finsternis im Menschen und der Welt erleuchten. Dazu hat er seinen Sohn in die Welt gesandt. Dazu hat dieser sein Leben hingegeben, um dich zu retten aus Sünde und Tod. Dazu hat ihn Gott von den Toten auferweckt.

 

Predigt in der Ostervigil von Erzbischof Pizzaballa, Jerusalem

Niemand kann sich selbst retten, das ist die Wahrheit unserer Existenz.  Entfliehen wir nicht allzu schnell dem Gefühl der Leere und des Vakuums dieser Heiligen Woche unter dem Eindruck des Coronavirus zu entfliehen! ….
Gebildet durch Karfreitag und Karsamstag, sollten wir Christen in der Lage sein, dem Tod, dem Grab, der Stille Gottes und der Menschen ins Auge zu sehen. Die wahre Osterfreude werde gerade aus dieser neuen Fähigkeit geboren, die Leere zu betrachten, mit dem Schmerz zu sprechen, die Zeichen des Todes zu sehen und zu glauben.

 

Osterpredigt von Bischof Stefan Oster, Passau

Ein Glaubender, der sich von der Wirklichkeit des Auferstandenen berühren lässt, der zu ahnen beginnt, dass diese Wirklichkeit größer und reicher ist als alles, was er sonst für Wirklichkeit hält, so ein Glaubender will auch mit anderen teilen, was er erfahren hat. So ein Glaubender will auch kleiner werden, damit Jesus groß sei.

 

Osterpredigt von Bischof Bätzing, Limburg

Aber ich bin überzeugt: Wenn wir durch Corona so eng und schicksalhaft zusammengerückt wurden, wie es alle planbare Globalisierung nicht annähernd vermocht hat, dann tragen wir auch Verantwortung füreinander und vor allem für die Schwachen, die Armen und besonders hart betroffenen Regionen. Jetzt sind wir einander nah in der Krise. Wir haben es in der Hand, ob wir diese geschenkte Nähe festigen und zusammenrücken oder wieder auseinanderdriften. Hoffentlich lehrt uns die Krise, wie sehr wir aufeinander angewiesen sind. Niemand, kein Volk, kein Land, keine Wirtschaft ist eine Insel. Alles hängt mit allem zusammen. Wenn es gelingt, die besten Kräfte und die mutigsten Ideen aller ins Spiel zu bringen, und wenn wir zu einem erheblichen, auch persönlich spürbaren Opfer und Einsatz von Mitteln und Instrumenten aus allen gesellschaftlichen Bereichen bereit sind, dann kann auch diese Krise zum Glücksfall der Geschichte werden. Wie sehr muss uns Christinnen und Christen das am Herzen liegen.

Maria Plog, Pastoralreferentin

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus