Pfarrer Markus Thoms

29. Sonntag im Jahreskreis – B

17. Oktober 2021

Liebe Gemeinde,

Macht und Ehre sind zwei Begriffe, die uns allen nicht fremd sind. Wer wünscht sich nicht, angesehen zu sein, wer wünscht sich nicht, Macht und Einfluss zu haben? Etwas bewirken zu können? Grundsätzlich ist Macht nicht etwas Negatives – im Gegenteil: Macht besitzt das Potenzial, dass wir ausschöpfen und wahrnehmen sollen. Denn es ist mehr denn je notwendig, sich für andere einzusetzen, sich für die Rechte des Nächsten stark zu machen. Im heutigen Evangelium geht es auch um Macht, Ehre und Ansehen. Nach seiner Leidensankündigung haben zwei der Jünger Jesu den Wunsch bei ihm zu sein, zu seiner Rechten und seiner Linken. Sie wollen sich so Macht und Ansehen erheischen. Und Jesus geht auf ihren Wunsch ein, er nimmt sie ernst und fragt nach ihrer Einsatzbereitschaft. Und Jesus zieht die Verbindung zu seinem Leiden und macht den Jüngern deutlich, dass sie bereit sein müssen, sich für andere einzusetzen – ohne Ansehen und Ehre dafür zu bekommen, einzig und allein aus der Treuebindung zu Gott. Und Jesus klärt schließlich die Gemeinschaft der Jünger auf, indem er ihnen mitteilt, was Macht in seinem Sinn bedeutet. Macht in seinem Sinn ist Dienst-Macht. Eine Macht, die jeden Menschen im Blick hat und ihm Achtung zuteilwerden lässt.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

28. Sonntag im Jahreskreis – B

10. Oktober 2021

Liebe Gemeinde,

an diesem Sonntag feiern wir Erntedank. Gerade in diesem Jahr spüren wir, dass es nicht unbedingt selbstverständlich ist, dass wir die Erntegaben in einem nach wie vor reichen Maß einholen konnten. Zu sehr beschäftigen uns noch immer die Bilder der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Vielen ist die komplette Existenz mit einem Mal genommen worden. Was uns in unserem Land auszeichnet, war sicher die enorme Hilfsbereitschaft, die danach in Gang gesetzt wurde. Unzählige Menschen haben sich engagiert und geholfen, dass die Not gelindert wird und nach und nach ein Neuanfang möglich wird. Viele ehrenamtliche Kräfte sind zum Einsatz gekommen, viel Geld wurde gespendet, auch die Tiere wurden nicht vergessen. Diese Katastrophe muss uns aber ins Nachdenken bringen, denn sie ist ganz klar eine Folge des Klimawandels. Um diesen Klimawandel zu begegnen, sind wir alle aufgefordert, uns einzusetzen, umzudenken, um uns dann neu auszurichten. Gott hat uns Menschen diese Erde anvertraut, wir sind, so heißt es in einem neuen geistlichen Lied, „die Krone seiner Schöpfung.“ An uns liegt es, diese unsere Erde zu schützen und mitzuhelfen, dass auch die Generationen nach uns mit Freude und in Sicherheit auf dieser schönen Erde leben können. Das Erntedankfest lädt uns ein, neu darüber nachzudenken.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

 

Zum Erntedankgottesdienst auf dem Hof Floth, Dorfbauerschaft 26, lädt die Kirchengemeinde zusammen mit den Landfrauen, dem Landwirtschaftlichen Ortsverein, der Landjugend und dem Heimatverein herzlich ein. Auch die Kinder sind zur Kinderkirche herzlich eingeladen. Beachten Sie bitte, dass für diesen Gottesdienst die 3G-Regel gilt. Nur Genesene, Geimpfte bzw. Getestete haben Zutritt. Halten Sie am Eingang bitte Ihren Nachweis bereit. Kinder gelten aufgrund der Schultestungen als getestet.

Pfarrer Markus Thoms

27. Sonntag im Jahreskreis – B

3. Oktober 2021

Liebe Gemeinde,

im Wechsel der Jahreszeiten sind wir im Herbst angekommen. Die Tage werden kürzer, die Abende länger. Im Rückblick auf das letzte Jahr hoffen wir, dass wir angesichts der Coronakrise in diesem Jahr gut durch den Herbst kommen. Bei allem wünsche ich uns, dass wir die Vorzüge, die der Herbst bietet, auch genießen können. Denn auch der Herbst hat ja durchaus, wie jeder Jahreszeit, seinen Reiz. Rainer Maria Rilke hat in einem seiner Gedichte auch eines über den Herbst. Gerne gebe ich Ihnen dieses Gedicht auch in diesem Jahr mit auf den Weg durch den Herbst.

Herbsttag

Herr, es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren lass die Winde los.

Befiehl den letzten Früchten, voll zu sein;
gib ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin, und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.

Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

Bleiben Sie behütet und gesund!

Ihr
Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

26. Sonntag im Jahreskreis - B

26. September 2021

Liebe Gemeinde,

an diesem Sonntag wird in Deutschland der neue Bundestag gewählt. Viele sagen, dass es noch nie so spannend war, wie in diesem Jahr. Es gehört nach wie vor zu den größten Errungenschaften unseres Landes, dass wir seit Gründung der Bundesrepublik 1949 in Frieden leben und in aller Freiheit unsere Regierung wählen dürfen. Wenn wir unseren Blick auf Europa und andere Länder in der Welt richten, wissen wir, dass das nicht selbstverständlich ist. Deshalb meine Bitte: Nutzen Sie Ihr Wahlrecht und tragen Sie mit dazu bei, dass wir eine stabile Regierung bekommen, die sich den demokratischen Grundsätzen verpflichtet weiß. Nehmen wir an diesem Sonntag aber auch die Regierenden mit in unser Gebet hinein, dass sie die Grenzen ihrer Macht im Auge behalten und bejahen, damit sie sich in ihrem Handeln zu einer guten Zukunft für alle Menschen verpflichten.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

25. Sonntag im Jahreskreis B

19. September 2021

Liebe Gemeinde,

manchmal ist es zum verrückt werden. Da versucht Jesus seinen Jüngern etwas zu erzählen, was ihn offensichtlich im Innersten bewegt und berührt: sein künftiges Leiden und Sterben – und was passiert? Die Jünger verstehen ihn schon wieder nicht. Offensichtlich fällt es ihn so schwer, über das Thema Tod und Auferstehung zu reden. Stattdessen unterhalten sie sich darüber, wer denn von ihnen wohl der Größte sei. Und Jesus hat es immer wieder anklingen lassen – dennoch: kein Verstehen. Offensichtlich sind sie unbelehrbar. Und zusätzlich zu der Schwierigkeit, sich mit dem Leiden und Sterben Jesu auseinanderzusetzen, kommt ja auch noch die Zumutung, diesem Jesus zu folgen – mit all den Konsequenzen, die daran hängen. Was hilft dagegen? Jesus ist geduldig und lässt nichts unversucht: Er lädt sie ein, den Blick bzw. die Perspektive zu wechseln. Von unten her schauen, mit dem Blick eines Kindes. Jesus versucht die Bereitschaft zu erwecken, umzukehren und umzudenken.

Auch uns lädt er dazu ein.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

24. Sonntag im Jahreskreis – B

12. September 2021

Liebe Gemeinde,

Jesus stellt Fragen – immer wieder. Die Evangelien geben Zeugnis davon. Die meisten seiner Fragen haben mit unserer Beziehung zu ihm zu tun. Was sucht ihr? Worüber habt ihr gesprochen? Wollt auch ihr weggehen? – Heute hören wir im Evangelium eine zweifache Frage: Für wen halten die Leute den Menschensohn und schließlich die Wendung zum persönlichen Bekenntnis: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?

Jetzt gibt es kein Verstecken mehr. Jetzt geht es um mich.

Mich berührt diese Frage immer wieder. Ich sehe sie nicht nur als eine Frage an die Jünger, sondern auch als eine an mich. Das geht zu Herzen. Und es wird in dieser Frage deutlich: Jesus ist sehr menschlich. Er will hier nicht Heiland und Lehrer sein, nein er möchte jemand sein, der meinen Zu-Spruch sucht. Er möchte wissen, was ich von ihm halte.  Er fragt mich als Bruder und Freund.

Als Getaufte und Gefirmte kommen wir an dieser Frage Jesus niemals vorbei. Sie ist entscheidend für uns ganz persönlich. Und Jesus lädt uns ein, unser Leben anzunehmen und ihm nachzugehen und alles was wir erleben mit ihm in Verbindung zu bringen. Alle Freude, alles Leid dürfen wir bei ihm und im Mitgehen mit ihm aufgehoben wissen. Bittend, klagend, hoffend und liebend dürfen wir ihm immer wieder begegnen. Den Grundschulkindern sage ich immer, dass sprechen mit Jesus sprechen wie mit einem guten Freund ist. Auch im Alter brauchen wir solch einen verlässlichen Zuhörer und Freund. Jesus bietet sich dafür an.

Eine gute Woche wünscht Ihnen Ihr

Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

23. Sonntag im Jahreskreis B

5. September 2021

Liebe Gemeinde,

wenn wir auf das Leben und Wirken Jesu schauen, dann wird eines deutlich. Jesus ist hinausgegangen und hat immer und immer wieder Menschen angesprochen, um sie aus ihrem Alltag herauszurufen. Am heutigen Sonntag hören wir im Evangelium, wie Jesus einen Taubstummen heilt. Der junge Mann wird von Jesus, und das ist das entscheidende, ganz wahrgenommen. Er berührt ihn nicht nur, wie man einen Menschen berührt, sondern er wendet sich ausschließlich und ganz und gar diesem Mann zu. Und in dieser Zuwendung geschieht etwas, das mit dem Himmel zu tun hat. Das aus dem aramäischen stammende Wort „Effata“, das Jesus benutzt und übersetzt „Öffne dich“ heißt, soll die Echtheit des Wunders bezeugen. Dieses Wunder hat Jesus im sogenannten heidnischen Gebiet getan. Kurz zuvor konnte er in seiner Heimat kein Wunder tun. Der Evangelist Markus will damit verdeutlichen, dass Jesus eben nicht aufzuhalten ist, sondern seine Sendung gilt allen Menschen. Die Haltung Jesu kann auch uns helfen, gerade in den Diskussionen, wie wir als Kirche mit denjenigen umgehen sollen, die auf Zuwendung warten. Vielleicht brauchen wir auch mehr als sonst wie Jesus den Mut auf die Menschen zuzugehen, um Wunder zu vollbringen und ihnen nahe zu sein. Jesus hatte ihn und hat damit viel erreicht.

Eine gute Woche wünscht Ihnen Ihr Pastor Markus Thoms.

Pfarrer Markus Thoms

22. Sonntag im Jahreskreis – B

29. August 2021

Liebe Gemeinde,

die Coronapandemie hat uns gelehrt viele Hygienevorschriften einzuhalten. Für uns moderne Menschen ist das enorm wichtig. Wir wissen, dass durch klare Hygienevorschriften der letzten Jahre auch viele Seuchen ausgerottet wurden. In Zeiten von Corona wissen wir, dass gründliche Hygiene hilft, die Übertragung zu stoppen.

Äußere Hygiene ist wichtig. Grundsätzlich ist es aber auch wichtig, nicht nur auf das Äußere, sondern auch auf das Innere zu schauen. Im heutigen Evangelium bemerkt Jesus das und prangert es auch an. Was nützt es, auch die kleinste Reinheitsvorschrift einzuhalten, wenn das Verhalten nicht gedeckt ist durch Respekt, Achtung und im letzten eine tiefe Verbindung mit Gott.

Nutzen wir den Impuls dieses Sonntags einmal neu auf uns zu schauen und unsere innere wie äußere Reinheit zu betrachten.

Eine gute Woche wünscht Ihnen Ihr Pastor Markus Thoms.

Pfarrer Markus Thoms

21. Sonntag im Jahreskreis – B

22. August 2021

Liebe Gemeinde,

in den letzten Wochen haben wir in den jeweiligen Evangelien Abschnitte aus der Brotrede Jesu gehört. Der Anspruch Jesu, Brot des Lebens zu sein, hat für Streitgespräche gesorgt und schließlich wollten einiger der Jünger Jesu nicht mehr mit ihm gehen. Jesus stellt schließlich den Zwölfen die Frage: „Wollt auch ihr weggehen?“ In den letzten Wochen und Monaten erleben wir auch bei uns eine extrem hohe Zahl an Kirchenaustritten. Die Gründe dafür sind, soweit sie bekannt sind, sehr unterschiedlich. Hauptgründe sind sicherlich die aktuellen Diskussionen um die Stellung der Frau in der Kirche, der Umgang der Kirche mit Homosexuellen und der Missbrauchsskandal. Es stellt sich für einige aber auch die Frage nach dem Glauben. Es gibt viele, die sagen, ich bin vom Glauben an Gott ganz weit weg, egal, was auf meinen Urkunden steht. Die logische Konsequenz ist für diese Menschen der Austritt aus der Glaubensgemeinschaft. Und Jesus öffnet den Weg für solch eine persönliche und freie Entscheidung. Er lässt den Menschen damals wie heute diese Freiheit. Damit ist ja nicht ausgeschlossen, dass jemand auch zurückkommt. Die Grundsatzfrage des Glaubens geht der allgemeinen Kritik voraus, auch wenn in den Diskussionen oftmals vieles vermischt wird. Im Evangelium stellt Petrus in Bezug auf die Wichtigkeit des Glaubens eine entscheidende Frage: „Wohin sollen wir gehen, nur du hast Worte ewigen Lebens.“ Petrus hat erkannt, dass bei allen Schwierigkeiten und bei allem Versagen, sie dennoch spüren, dass die Botschaft Jesu die Botschaft ist, die zum Leben führt. Diese Botschaft kann, will auch uns mehr als alle anderen Heilsbotschaften zum Leben führen. Der Glaube lädt uns ein, diesen Weg zu gehen.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

19. Sonntag im Jahreskreis B

Liebe Gemeinde,

hin und wieder komme ich bei meinen Hausbesuchen mit Menschen zusammen, die  erfahren haben, was es heißt, zu hungern. Es kommt dabei immer eine hohe Wertschätzung für das Brot zum Ausdruck. Eben auch deshalb, weil man es eine Zeit lang nicht im Überfluss hatte. Der Prophet Elija macht diese Erfahrung in der heutigen ersten Lesung. Wer nicht richtig essen und trinken kann, der hat keine Lebenskraft mehr. Elija wünscht sich sogar den Tod. Er kann einfach nicht mehr. Doch Gott stärkt ihn durch einfache und doch kraftspendende Nahrung: frisches Brot und klares Wasser. Gaben, die guttun. Und gestärkt mit diesen Gaben geht der Prophet weiter, um seinen Auftrag zu erfüllen. Wenn heute bei uns manche Menschen mit dem Brot ziemlich achtlos umgehen, dann schmerzt das. Denn Brot, Nahrung hält Leib und Seele zusammen. Ohne richtiges Essen geht es dem Leib und der Seele schlecht. Der Leib hat keine Kraft mehr und wenn seelische Probleme drücken, dann verlieren wir oft den Appetit. Und dazu lädt Jesus uns in der Feier der Eucharistie ein. Er hat ja dem Brot eine viel tiefere Bedeutung gegeben. Er, der von sich als dem Brot des Lebens spricht, versteht diese lebenspendende Kraft nicht nur für dieses Leben, sondern auch für das zukünftige. Er verspricht uns das Leben in Fülle.

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen allen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus