Pfarrer Markus Thoms

18. Sonntag im Jahreskreis

Liebe Gemeinde,

es war der 14. Juli 2021, als die Flutwelle über Gebiete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hereinbrach. Das Leben vieler Tausender Menschen hat sich mit einem Male radikal verändert. Mehr als 100 Menschen sind in den Flutwellen zu Tode gekommen, viele werden seitdem immer noch vermisst. Unzählige Menschen haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Die Infrastruktur ist in weiten Teilen zusammengebrochen. Viele Existenzen sind zunichte. Viele wissen nicht, wie es weitergehen soll.

Es hat sich in dieser großen Not aber auch etwas anderes gezeigt. Die unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft, der Solidarität, des Miteinanders. Was haben Menschen nicht alles auf die Beine gestellt. Angefangen bei den offiziellen Einrichtungen, wie Feuerwehr, THW, Malteser usw. bis hin zu vielen Privatfirmen, die ihre Maschinen und Geräte zur Verfügung gestellt haben. Unzählige Landwirte, auch aus unserer Gegend, haben sich mit ihren Treckern auf den Weg gemacht, um zu helfen. Unzählige Ballen Heu und Stroh wurde in die Krisengebiete transportiert, damit auch die Tiere nicht unversorgt bleiben. Und wieviel Millionen Euro wurden in diesen ersten Wochen bereits gespendet, damit Menschen schnell und unbürokratisch geholfen werden kann. Auch wir wollen an diesem Sonntag mit der Sonderkollekte ein kleines Zeichen setzen.

Im Bezug auf die Flutkatastrophe und die große Hilfsbereitschaft hat mich das heutige Evangelium ins Nachdenken gebracht. Die Menschen suchen Jesus und erwarten von ihm eine klare Ansage. Sag uns doch, was wir zu tun haben. Wie oft haben sich Menschen in dieser schwierigen Zeit auch nach einer klaren Ansage gesehnt. Sagt uns, wo es langgeht. Vielfach war diese Ansage in dieser schwierigen Zeit nicht möglich. Umso erfreulicher die Tatsache, dass viele Menschen sich auf den Weg gemacht haben, geholfen haben, mit den ihnen zur Verfügung stehenden technischen Mitteln – auch unter Einsatz des eigenen Lebens. Und es war alles Tun ohne Berechnung. Und das ist für mich fester Glaube. Im ganzheitlichen Tun bei den Menschen sein, ohne etwas dafür zurück geschenkt bekommen – einfach machen. Solch ein Tun führt zur Wahrheit. Und das ist im Letzten Leben in der Nachfolge Jesu. Beeindruckt hat mich in diesem Zusammenhang das Tun eines Helfers, der die Abflüsse der Steinbachtalsperre in Euskirchen mit seinem Bagger vom Geröll befreit hat, damit das Wasser fließen konnte. Somit konnte Druck von der übervollen Talsperre genommen werden und die Dämme brachen nicht. Tausenden Menschen wurde durch die extrem lebensgefährliche Hilfsbereitschaft eines einzelnen das Leben gerettet. Angesprochen auf dieses brisante Tun antwortete der Mann: „Ich bin ein gläubiger Mensch: Ich habe mich zweimal gesegnet, bevor ich da runter bin", … ich hatte keine Angst, weil dahinter stand ja was Großes. Nämlich, dass kein Mensch zu Schaden kommt". Darum geht es Jesus in diesem Evangelium und in der Diskussion mit den Menschen. Um den direkten Gottesbezug eines jeden Einzelnen, und  gar nicht um das Sich-bestaunen-lassen wegen vermeintlicher übernatürlicher Taten. Jesus spricht auch an uns die Einladung aus, ganz in seiner Nachfolge zu leben, so wie er sein Leben ganz in Gott geborgen wusste und von da aus den Menschen Gutes getan hat. Für diesen Weg will er auch uns gewinnen, und wie gut tut es, zu sehen, dass viele Menschen schon auf diesem Weg sind.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

16. und 17. Sonntag B

18. und 25. Juli 2021

Liebe Gemeinde,

die Zeit der Sommerferien soll uns Erholung an Leib und Seele schenken. Einmal mehr Abstand nehmen von den alltäglichen Dingen. Im Laufe des Jahres erleben wir viel an Aktivitäten, Angeboten und Möglichkeiten. Hinzu kommen die wirklichen Verpflichtungen, die ein jeder aus Schule und Beruf kennt. Da tut es gut, wenn man hin und wieder nichts tut. Ausruhen, besinnen und wieder Kraft schöpfen für den Alltag. Jesus ist uns da gutes Beispiel. Er meint aber mehr als nur den freien Tag oder das freie Wochenende. Jesus geht mit seinen Jüngern in die Stille, in das Gebet, in die Beziehung mit Gott. Und er will uns mitnehmen. Jeden Sonntag will er uns zur Quelle führen, damit wir uns innerlich neu ausrichten und Heilung erfahren.

Ich wünsche Ihnen mitten in den Sommerferien solch ein Ausruhen und zur Quelle kommen.

Genießen Sie die freie Zeit!

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

15. Sonntag – B

11. Juli 2021

Liebe Gemeinde,

nicht nur während der Corona-Pandemie ist das Blutspenden wichtig. Wie schnell kann ein jeder von uns in die Lage geraten und ist auf Blutkonserven angewiesen. Immer dann, wenn wir zum Blutspenden gehen, werden wir gefragt, ob wir auch genug gegessen und getrunken haben. Das gilt genauso vor anstrengenden Wanderungen oder vor Prüfungen. In der heutigen ersten Lesung aus dem Buch des Propheten Amos finden wir diese Frage in Form einer Ansage: „Iss dort dein Brot und tritt dort als Prophet auf.“ Stärke dich also physisch, damit du deinen geistlichen Auftrag erfüllen kannst. Jedes Gebet, jede Feier der Eucharistie, jedes Lesen der Heiligen Schrift wollen für uns Stärkung sein – auch für unseren Auftrag, ob er nun apostolisch, prophetisch, kontemplativ, pastoral oder caritativ ist. Jeder hat seine Aufgabe und jeden will der Herr selbst stark machen, um das Reich Gottes hier auf Erden fortzusetzen und zu erfüllen. Gott verspricht uns, an unserer Seite zu sein und uns zu begleiten. Er will uns stärken und uns bereit machen. Nehmen wir seine Einladung immer wieder an. Auch und gerade in den Sommerferien haben wir vielleicht mehr als sonst die Zeit und die Muße für die Begegnung mit Gott – auch in der Mitfeier des Gottesdienstes.

Eine weiterhin gesegnete Ferien- und Urlaubszeit wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

14. Sonntag – B

4. Juli 2021

Liebe Gemeinde,

wieder sind sie da:
Die Sommerferien! Alle haben sie in diesem Jahr wirklich verdient. Die Wochen und Monate in Homeschooling und Homeoffice haben manchen an die Grenze des Erträglichen geführt. Nach dem schrittweisen Beginn der Schulen und auch Kindergärten haben sich viele auf die Begegnungen gefreut – und das haben auch die Erwachsenen gespürt, als es endlich wieder erlaubt war, sich mit größeren Gruppen zu treffen. Trotz allem hat die vergangenen Zeit bei manchem ganz schön an den Nerven gezehrt. Nun aber Sommerferien und damit verbunden die Hoffnung, dass wir nach und nach zur Normalität zurückkehren können. Allen, die die Möglichkeit des Reisens nutzen, wünsche ich eine sichere Reise und eine gesunde Heimkehr. Diejenigen, die Zeit zuhause verbringen, wünsche ich ebenso eine erholsame Zeit. Mögen wir alle in den kommenden Wochen der Ferien ein wenig Zeit finden, um vom Alltag abzuschalten, zu entschleunigen, Zeit für etwas ganz anderes finden, und so Kraft für das Kommende tanken. Die Ferienzeit ist auch immer eine Zeit, die uns einlädt, Gott neu zu entdecken – im Urlaub, in den Begegnungen in den Familien, wo vielleicht ein wenig mehr Zeit füreinander ist, eben ohne Homeschooling und Homeoffice oder auch im bewussten Besuch des Gottesdienstes. Wenn wir so Gott in uns aufnehmen, wenn wir uns neu bewusst machen, dass Gott in allem was uns begegnet und widerfährt zugegen ist, dann werden wir zu solchen Menschen, die IHN ausstrahlen, dann werden wir zu Menschen, an denen man ablesen kann, dass wir alles Gottes geliebte Kinder sind, dann werden wir zu Menschen, die mit Gott leben, die ihn in unser Leben hineinlassen.

Wenn Sie in den kommenden Wochen verreisen, dann lade ich Sie ein, sich am Sonntag vorher persönlich von einem der Priester segnen zu lassen. Nach der Vorabendmesse um 17:00 Uhr in St. Josef und nach der heiligen Messe sonntags um 10:00 Uhr in St. Anna, bieten wir jeweils den persönlichen Reisesegen an.

Was immer Sie tun, wo immer Sie sich aufhalten: Bleiben Sie gesund und kommen Sie gut erholt und gestärkt in den Alltag zurück.

 

Das wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

13. Sonntag – B

27. Juni 2021

Liebe Gemeinde,

im Eröffnungsvers zum heutigen Sonntag heißt es: „Ihr Völker, klatscht in die Hände, jauchzt Gott zu mit lautem Jubel.“ (Ps 47, 2) Vielleicht ist dieses Wort für den ein oder anderen gewöhnungsbedürftig. In die Hände klatschen? Gott zujubeln? – Ist das zeitgemäß? Hat Jesus nicht gesagt, dass ich mich zurückziehen soll, wenn ich bete, um eine Zurschaustellung zu vermeiden? (vgl. Mt 6, 6) Die Freude an Gott darf zum Ausdruck gebracht werden, genauso wie ein Applaus für den Künstler oder Sänger wichtig und wohltuend ist. Das Psalmwort kann uns an diesem Sonntag daran erinnern, wie wichtig es ist, einmal die Freude und den Dank an Gott zum Ausdruck zu bringen. Vielleicht fehlt es unserer Zeit hin und wieder an diesem öffentlichen, sichtbaren und hörbaren Bekenntnis. Dieser Psalmvers lädt uns ein, einmal zu fragen, welche Form meine Gebetsform ist, wie ich mich gegenüber Gott im Gebet zum Ausdruck bringe.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

13. Sonntag – B

27. Juni 2021

Liebe Gemeinde,

im Eröffnungsvers zum heutigen Sonntag heißt es: „Ihr Völker, klatscht in die Hände, jauchzt Gott zu mit lautem Jubel.“ (Ps 47, 2) Vielleicht ist dieses Wort für den ein oder anderen gewöhnungsbedürftig. In die Hände klatschen? Gott zujubeln? – Ist das zeitgemäß? Hat Jesus nicht gesagt, dass ich mich zurückziehen soll, wenn ich bete, um eine Zurschaustellung zu vermeiden? (vgl. Mt 6, 6) Die Freude an Gott darf zum Ausdruck gebracht werden, genauso wie ein Applaus für den Künstler oder Sänger wichtig und wohltuend ist. Das Psalmwort kann uns an diesem Sonntag daran erinnern, wie wichtig es ist, einmal die Freude und den Dank an Gott zum Ausdruck zu bringen. Vielleicht fehlt es unserer Zeit hin und wieder an diesem öffentlichen, sichtbaren und hörbaren Bekenntnis. Dieser Psalmvers lädt uns ein, einmal zu fragen, welche Form meine Gebetsform ist, wie ich mich gegenüber Gott im Gebet zum Ausdruck bringe.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

11. Sonntag im Jahreskreis – B

13. Juni 2021

Liebe Gemeinde,

ein bengalisches Sprichwort lautet: „Dumme rennen, Kluge warten, Weise gehen in den Garten.“ Dieses Wort kam mir in den Sinn, als ich das Evangelium dieses Sonntags betrachtete. Es ist das Gleichnis vom Senfkorn. Jesus macht den Zuhörern deutlich, dass das Korn von allein wächst. Der Bauer kann nichts dazutun. „Der Same keimt und wächst und der Mann weiß nicht wie.“ (Mk 4, 27b) Der Evangelist Markus will damit deutlich machen, dass Gott sein Reich nach seinen Vorstellungen wachsen lassen möchte. Er ist kein Superingenieur, kein Manager, kein Verwaltungsdirektor. Er braucht auch keinen Masterplan oder Pastoralplan. Er lässt wachsen. Wir können es weder machen noch herbeizwingen. Papst Franziskus hat im Jahr 2015 schon geschrieben, dass wir gerade in der Kirche von Deutschland unser Vertrauen zu sehr auf die Verwaltung, auf den perfekten Apparat setzen und dabei vergessen, dass die Kirche lebendig ist. Gott lässt wachsen – was wir brauchen ist Geduld, Geduld und nochmals Geduld. Ein anderes Sprichwort sagt: „Ein Grashalm wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

10. Sonntag – B

6. Juni 2021

Liebe Gemeinde,

wir erleben in den letzten Wochen in unserer Kirche verschiedene Diskussionen um den Weg in die Zukunft. Mitunter streiten verschiedenen Parteien heftig miteinander. Jede Gruppe meint, die passenden Antworten gefunden zu haben. Bei der Priesterweihe am Pfingsttag hat Bischof Felix dazu Stellung bezogen. Der Bischof hat die Ungeduld vieler bei den Diskussionen angemahnt. Bei den Diskussionen um den synodalen Weg der Kirche würden einige gar nicht in die Beratungen einsteigen wollen, andere nur, wenn bestimmte Ergebnisse herauskämen und andere wiederum würden nur dann diskutieren, wenn bestimmte Ergebnisse nicht herauskämen. Dabei ist Streit grundsätzlich wichtig und nichts Verwerfliches. Selbst die Jünger Jesu streiten im Evangelium dieses Sonntags. Es wird nichts beschönigt, alles geschieht im einigenden Geist des Heiligen Geistes. Zu diesem Geist gehört sogar eine Streitkultur dazu, aber eben eine Streitkultur und nicht eine Unkultur des Verdrängens, des Misstrauens, der gegenseitigen Missachtung, des Mangels an Versöhnungsbereitschaft und Umkehr. Von Papst Johannes Paul stammt der Satz: „Der Geist schafft eine Zivilisation der Liebe.“ Bei allen Diskussionen sollten wir diesen Gedanken niemals vergessen: Ein Klima der Hingabe und der Liebe dürfen wir nicht vergiften. Bei allen unterschiedlichen Meinungen dürfen wir den Blick für das Gute nicht verlieren. Wir können Streit mit jemandem haben, dürfen den Geist der Versöhnung und des Miteinanders aber nicht auslöschen. Beten wir an diesem Sonntag darum, dass uns das immer, zumindest immer mehr, gelingt.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

7. Sonntag der Osterzeit

16. Mai 2021

Liebe Gemeinde,

in der Zeit zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten hören wir in den Gottesdiensten immer wieder aus den Abschiedsreden Jesu im Johannesevangelium. Wir spüren, dass die Anliegen des Evangelisten, und an diesem Sonntag auch die Feststellung des Petrus in der Apostelgeschichte, in der er über den Glaubensabfall des Judas spricht und Matthias in den Kreis der Apostel nachgewählt wurde, sich gar nicht so sehr von den Anliegen unserer Zeit unterscheiden. Die Sorge um den Zusammenhalt, mit allem was dazu gehört, war und ist immer schon eine Sorge, die die unterschiedlichsten Generationen beschäftigt. Das erleben wir auch in dieser Zeit. Streit und Auseinandersetzungen zwischen unterschiedlichen Richtungen und ein Ringen um den rechten Weg hat es immer schon gegeben und wird es auch immer geben. Wichtig scheint mir zu sein, in allen Fragen des Lebens die Kunst der Unterscheidung anzuwenden, wie es Papst Franziskus immer wieder betont. Die Kunst der Unterscheidung wägt in allen Fragen des Lebens sorgfältig ab, nimmt unterschiedliche Perspektiven ein und verzichtet auf vorschnelle Urteile und Bewertungen. Jemand, der solch eine Haltung einnimmt, rechnet damit, dass Gott sich in allen Zeiten und Situationen des Lebens zeigt, wo das wahrhaft Gute und Menschliche zur Entfaltung kommt. Dabei dürfen wir ebenso nicht vergessen, dass sich Gesellschaft und Kirche wandeln. Wer ständig nur zurückschaut und die Gegenwart nicht wahrnimmt, der wird spüren, wie sehr er die Lebenswirklichkeit der Menschen vernachlässigt und in seinem Grundanliegen nicht – mehr – ernst genommen wird. Menschen fühlen sich in ihren Lebenssituationen nicht ernst genommen, wenn immer nur aus der Tradition heraus argumentiert wird. Bischof Franz-Josef Overbeck von Essen drückt es so aus: „Lern- und Erkenntnisfortschritte der letzten Jahrzehnte im Bereich vieler Wissenschaften [… ] müssen wesentlich tiefer als bisher in die Lehre der Kirche integriert werden. Hier geht es – bei aller Wertschätzung von Schriftzeugnis, Lehramt und Tradition – um die Übersetzung der Zeichen der Zeit, die von den Anfängen des Christentums an helfen, die gesamte Tradition als ein lebendiges Geschehen zu begreifen. Einfache, eindeutige und zeitlos gültige Antworten werden dem menschlichen Leben und der Geschichtlichkeit aller Erkenntnis selten gerecht.“ (Brief Bischof Overbeck an die Gemeinden des Bistums Essen, 19.03.2021, www.bistum-essen.de) In den Tagen vor Pfingsten beten wir als Kirche, als Gemeinschaft der Glaubenden um den Heiligen Geist. Das soll keine leere Tradition sein, nach dem Motto, das war schon immer so, nein:  Wir brauchen den Heiligen Geist, die Kraft Gottes. Ohne diese Zusage ist ein entschlossenes und mutiges Bekenntnis nicht möglich. Sonst bleiben wir wirklich nur darauf bedacht, dass jeder an seiner Position festhält. Wir müssen eine neue Weise des Hörens und des Sprechens finden. Dabei ist es wichtig, dass jeder bereit ist, dem anderen offen und uneingeschränkt zuzuhören. Gemeinsam im Heiligen Geist verstehen, was zu tun ist. Das wird kein einfacher Weg sein, er erfordert Bereitschaft – von allen Seiten – , an den wunden Punkten dieser Zeit zu arbeiten. Der Geist Gottes hat die Menschen durch alle Zeiten hindurch ermutigt, mit Herz und Hand, mit Geist und Verstand als Christen zu leben. Mitten in der Welt!

Diesen Mut wünsche ich uns allen im Zugehen auf das Pfingstfest nicht nur in dieser Woche!

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

5. Ostersonntag – B

2. Mai 2021

Liebe Gemeinde,

sind Sie mit sich zufrieden? Kennen Sie Grenzen in Ihrem Leben? Wie oft werden Sie kritisiert? Wie sehr nagt die eigene Unsicherheit an Ihnen? Wie oft stellen wir uns die Frage alles richtig gemacht zu haben. Wie oft überlegen wir, ob wir immer das Gebot der Liebe erfüllt haben. Mit unserem Leben bleiben wir oftmals hinter den gewünschten Idealen zurück. Der 1. Johannesbrief, aus dem wir in der heutigen zweiten Lesung hören, führt uns aus den engen Fragen unseres Lebens hinaus in die Weite Gottes. Der Verfasser des Johannesbriefes drückt das so aus: „Wir werden vor ihm unser Herz überzeugen.“ Gott weiß, was wir können und was nicht, er versteht uns und er nimmt uns so wie wir sind. Befreiender Glaube will uns frei machen aus unserem kleinlichen Denken und uns hinausführen in die grenzenlose und befreiende Liebe Gottes. Gott ist nicht kleinlich und seine Liebe zu uns ist ganz anders – weder verurteilend noch anklagend. Gottes Liebe schafft es, uns umzuwandeln und neu zu denken. Ich wünsche Ihnen an diesem Sonntag, dass Sie sich neu geborgen wissen in der Liebe Gottes, die allen Menschen gilt.

Eine gesegnete Woche!

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus