Pfarrer Markus Thoms

24. Sonntag im Jahreskreis – A

17. September 2023

Liebe Gemeinde,

die ständige Bereitschaft zur Vergebung ist eine der radikalsten Forderungen, die Jesus immer wieder stellt. Diese Forderung gehört deshalb wohl auch zu den markantesten Eigenschaften eines Christen. Dazu braucht es den festen Glauben an Gott, der uns vergibt und unser Leben erfüllen will. Dabei werden Recht und Gerechtigkeit Gottes überboten durch seine Liebe und seine Barmherzigkeit. Er ermahnt uns, auch unseren Mitmenschen siebenundsiebzigmal zu verzeihen. Das heißt unendlich oft und immer wieder, denn auch er ist bereit, immer wieder neu dem zu vergeben, der umkehrt und Buße im Sinn seiner Liebe tut. Immer und immer wieder darf aber nicht zur Gewohnheit werden, denn dann läuft das Besondere Gefahr abgeschliffen und in das Belanglose geführt zu werden. Bleiben wir achtsam im Umgang miteinander und helfen wir uns so, Verantwortung füreinander zu übernehmen. Jemandem zu verzeihen bzw. ihn auf sein fehlerhaftes Verhalten hinzuweisen, heißt ja nicht, ihn in die „Pfanne zu hauen“, sondern ihm deutlich zu machen: Weil Du mir und unser gemeinsames Anliegen wichtig sind, möchte ich Dich auf dies oder das hinweisen.

Dass uns das gemeinsam immer wieder und immer neu gelingt wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

23. Sonntag – A

10. September 203

Liebe Gemeinde!

„Habt Vertrauen – Ich bin es...“  so lautet das Motto der nordwestdeutschen Wallfahrten in diesem Jahr. Auch unsere Gemeinde macht sich an diesem Samstag/Sonntag 9./10. September auf den Weg zur schmerzhaften Muttergottes von Telgte. Das Wort „Habt Vertrauen- ich bin es…“ ist ein Wort Jesu, das zunächst den angsterfüllten Jüngern im Dunkeln auf stürmischer See gilt. Durch die berüchtigten Fallwinde sind sie der Willkür des Windes ausgesetzt und müssen um ihr Leben fürchten. Für viele Menschen auf der ganzen Erde bedeutet die Willkür Einzelner oft heftigen Gegenwind in ihrem Leben. Auch wir, als Mitglieder der Kirche, spüren heftigen Gegenwind, verursacht durch Missbrauch, falsche Entscheidungen oder zu langes Zögern. Der Wunsch auszusteigen, ist zu verstehen… Jesus lädt uns ein, darauf zu vertrauen, dass er als Gottes Sohn Vollmacht über die Kräfte des Chaos hat. Mehr noch: Er ermutigt uns, so wie Petrus, einen Schritt „heraus“ zu wagen. Die Äußerung seines unbedingten Vertrauens ermöglicht dem Petrus Unvorstellbares und eröffnet die Möglichkeit des Wunderbaren. Die Wallfahrt, das gemeinsame Beten und Singen, ist eine gute Gelegenheit, die vielen Anliegen der Kirche und der Gesellschaft, aber auch die ganz persönlichen ins Gebet zu nehmen und sie der Gottesmutter anzuvertrauen. Die Wallfahrt erleben wir in der großen Gemeinschaft – diese Gemeinschaft tut uns gut, und sie stärkt den eigenen Glauben. Ich bin mit meinen Anliegen und Sorgen nicht allein, ich darf mich getragen wissen von Menschen, die mit mir unterwegs sind.

Allen Pilgerinnen und Pilgern wünsche ich gute Erfahrungen und Erlebnisse im Gebet und Gespräch auf dem Weg nach Telgte und zurück.

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

22. Sonntag im Jahreskreis – A

3. September 2023

Liebe Gemeinde,

in der heutigen zweiten Lesung aus dem Römerbrief schreibt Paulus: „Ich ermahne euch, Schwestern und Brüder, kraft der Barmherzigkeit Gottes, eure Leiber als lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer darzubringen – als euren geistigen Gottesdienst.“ Für Paulus setzt sich die Gemeinde aus vielfältigen Geistesgaben zusammen. Sie galt es zu entdecken und zur Entfaltung zu bringen. Das Neue Testament kennt in den Gemeinden keine Priester, diese Funktionen waren nur aus dem Tempel bekannt. Die neutestamentlichen Gemeinden verzichteten auf diese Sprache und Funktionen. Dafür gab es eben andere Ämter und Gaben. Wenn Paulus in diesem Abschnitt das Bild des Opfers ins Spiel bringt, so will er damit deutlich machen, dass es ihm nicht in erster Linie um eine materielle Gabe geht, sondern vielmehr um das eigene Leben. Der Respekt und die Ehrfurcht voreinander werden zur Hingabe an Gott. Der Dienst am anderen Menschen, das gegenseitige helfen, das ist der Gottesdienst, wie ihn der Apostel versteht. Was Gott gegeben werden soll und was Gott gehört, kann man weder messen, noch lässt es sich beurteilen. Es zeigt sich in unserem glauben, hoffen und lieben, aber auch in unserem gegenseitigen Respekt voreinander. In den vielen Auseinandersetzungen der Kirche unserer Zeit wird oftmals deutlich, dass uns das fehlt. Wir müssen lernen, aufeinander zu hören, ohne dem anderen seine Meinung, seine Haltung, sein Christsein abzusprechen. Das ist dann Synodalität, wie es unser Bischof im Zusammenhang mit den Diskussionen um den synodalen Weg immer wieder betont hat. „Es muss tatsächlich ein Weg sein, der aus dem Hören gestaltet wird.“ (Impuls von Bischof Felix Genn zum „Brief von Papst Franziskus an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ vom 29. Juni 2019 zur Herbst Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 24. September 2019 in Fulda.)

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und eine gute Woche!

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

21. Sonntag – A

27. August 2023

Liebe Gemeinde,

in der heutigen zweiten Lesung aus dem Römerbrief will der Apostel Paulus seiner Gemeinde Mut machen, das Wirken Gottes auch in den profanen Ereignissen der Geschichte und des persönlichen Lebens zu erkennen. Natürlich ist es einfacher, Gott zu loben, wenn die Dinge so laufen, wie wir es uns wünschen. Auch fällt es uns leicht, wenn die Schönheit des Sommers leuchtet und wir staunend vor der Natur in all ihrer Pracht stehen. Gleichzeitig lässt uns vieles aber auch daran zweifeln, wenn wir die Bilder des Schreckens aus aller Welt mit einem Knopfdruck präsentiert bekommen. Auch manches persönliche Schicksal, was Menschen zu tragen haben, lässt uns mitunter mehr zweifeln als hoffen. Die Heilige Schrift spricht uns immer wieder Mut zu, den Glauben und die Hoffnung nicht zu verlieren. Mit Paulus dürfen wir einstimmen in das Lob der Weisheit und der Größe Gottes und uns sicher sein, dass uns sein Heil zugesagt ist. Deshalb stellen wir uns immer wieder dem Wort Gottes, feiern Eucharistie und bilden Gemeinschaft mit denen, die sich der Gemeinschaft hörender Menschen Gott öffnen.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

20. Sonntag im Jahreskreis A

20. August 2023

Liebe Gemeinde,

Menschen neigen dazu, Grenzen zu ziehen und andere auszuschließen. Auch Religionen neigen immer wieder dazu, andere auszugrenzen. Da meinen manche genau zu wissen, wer dazugehören darf und wer nicht.

In der heutigen ersten Lesung aus dem Buch Jesaja wird deutlich, dass es für Gott keine Ausgrenzung aufgrund verschiedener Religionszugehörigkeit gibt. Das Haus Gottes ist ein Haus des Gebetes für alle Völker, indem auch die Fremden ausdrücklich willkommen sind.

Auch Jesus macht nicht an Religionsgrenzen halt. Er hört die Schreie der Leidenden und sein tiefstes Mitgefühl gilt allen Bedürftigen. Er sprengt die von uns Menschen aufgerichteten Grenzen und wird zum Maßstab aller, die sich auf Gott berufen. Wenn es Vorurteile, Spannungen oder gar Abgrenzungen gibt, dann sind wir eingeladen, Brücken zu bauen, damit Menschen aufeinander zugehen können. In einem Lied im Gotteslob heißt es: „Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen, gib mir den Mut zum ersten Schritt. Lass mich auf deine Brücken trauen, und wenn ich gehe, geh du mit.“

Eine gute Woche wünscht Ihnen Ihr

Pastor Markus Thoms

 

Pfarrer Markus Thoms

19. Sonntag im Jahreskreis – A

13. August 2023

Liebe Gemeinde,

Wenn jemand mit Leib und Seele bei der Sache ist, dann ist er mit allem was er hat, kann und fühlt, voll dabei. Man kann die Begeisterung und Hingabe förmlich spüren. Ein solcher Mensch geht förmlich in seinem Tun auf. Das Fest Mariä Himmelfahrt, das die Kirche am kommenden Dienstag feiert, ist solch ein Ereignis. Maria ist voll bei Gott, nichts wird ausgeklammert. Herrlichkeit pur. Auch für uns, die wir getauft sind, gilt dieses Geschehen des Aufgenommenwerdens. Ich kann und darf mit allem was mich ausmacht, mich prägt, mich begeistert oder traurig macht, mit meinem Können und mit meiner Begrenzung, mit allem Denken und Fühlen, mit Leib und Seele also, bei Gott sein. Welche Hoffnung! Und das nicht nur in Bezug auf Ostern, sondern auch und gerade für mein Leben im Hier und Jetzt. Gott garantiert die Würde eines jeden Menschen und die Unantastbarkeit seines Lebens. In jeder Situation – am Anfang und am Ende. Niemand hat das Recht, einen anderen zu benutzen. Aber wir haben die Pflicht, achtzugeben auf unser Verhalten und Achtung zu zeigen vor dem Menschen neben mir. Daran will uns das Fest Mariä Himmelfahrt immer wieder erinnern.

Herzliche lade ich Sie zu den Gottesdiensten an diesem Tag ein: Um 8:00 Uhr in die Pfarrkirche St.  Anna oder um 19:00 Uhr in die Kirche St. Josef.

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

15. und 16. Sonntag – A

16./23.07.2023

Liebe Gemeinde,

mit Riesenschritten gehen wir schon dem Ende der Sommerferien entgegen. Noch drei Wochen und dann beginnt für viele von uns wieder der Alltag. Aber es sind eben noch drei Wochen, an denen uns Erholung an Leib und Seele geschenkt wird. Nach drei Wochen haben einige von uns ihren Urlaub hinter sich gebracht, während anderen ihn jetzt starten. Und diejenigen, die die freie Zeit erleben durften, haben es hoffentlich gespürt, wie gut es tut, Abstand von den alltäglichen Dingen zu bekommen.  Ausruhen, besinnen und wieder Kraft schöpfen für den Alltag. Jesus ist uns da gutes Beispiel. Er meint aber mehr als nur den freien Tag oder das freie Wochenende. Jesus geht mit seinen Jüngern immer wieder in die Stille, in das Gebet, in die Beziehung mit Gott. Und er will uns mitnehmen. Jeden Sonntag lädt er uns ein, zur Quelle zu kommen, damit wir uns innerlich neu ausrichten und Heilung erfahren.

Ich wünsche Ihnen solch ein Ausruhen und zur Quelle kommen. Diejenigen, die jetzt ihren Urlaub beginnen, wünsche ich, dass sie diese Quelle neu erleben. Und diejenigen, die schon wieder mitten im Alltag sind wünsche ich die Erinnerung daran, wie gut es war, auszuruhen und wieder Kraft zu schöpfen. Egal was und welche Quelle für Sie hilfreich ist.

Wo immer Sie gerade stehen, was immer Sie machen müssen oder machen dürfen – genießen Sie den Sommer!

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

14. Sonntag – A

9. Juli 2023

Liebe Gemeinde!

„Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.“ Dieser Satz aus dem heutigen Evangelium will uns einladen, gerade in den Tagen und Wochen der Ferien, des Urlaubs und der Erholung, unseren Blick neu auf Gott auszurichten. Vielleicht finden wir Zeit und Muße, uns in den Urlaubsorten auch einmal die Kirchen vor Ort anzuschauen. Manchmal brauchen wir einfache freie Zeit, die uns öffnen will, Gott neu zu entdecken. Und wenn wir diese Zeit nutzen, dann spüren wir, wie kostbar sie ist und wie sie uns auch verändern kann. Oftmals ist das im Alltag nicht möglich. Sich Zeit zu nehmen – füreinander in der Familie, aber auch für Gott, ist etwas Einmaliges und Besonderes.

Nutzen wir diese Zeit!

Eine gesegnete Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

13. Sonntag – A

2. Juli 2023

Liebe Gemeinde,

kalendarisch gesehen ist der 2. Juli, also dieser Sonntag, der 183. Tag des Jahres. Bis zum Jahresende sind es noch 182 Tage. Wir stehen genau am Wendepunkt. Erste und zweite Jahreshälfte begegnen sich sozusagen auf der Mitte. Liturgisch betrachtet ist der 2. Juli – außer an einem Sonntag – ebenfalls ein Tag der Begegnung. Zwischen Maria und Elisabeth. Wir würden sagen, ganz am Ende der Welt im Bergland von Judäa kündet sich in einer kurzen Begegnung Großes an. Worte, die im Ave Maria und im Lobpreis, dem Magnificat, ihren Platz finden, haben dort ihren biblischen Bezug. Manchmal braucht es sozusagen einen langen Atem und eine große innere Bereitschaft JA zu sagen zu dem, was uns das Leben aufträgt. Wer aber die innere Kraft in sich spürt, der weiß, dass es gut wird.

Im Evangelium des heutigen Sonntags greift Jesus diesen Gedanken von der vollkommenen Nachfolge auf. Er vertraut in diesem Evangelium offensichtlich den Menschen, dass sie ihr Vertrauen ganz auf Gott setzen und aus diesem Vertrauen heraus anderen Menschen vermitteln können, dass er als Urgrund unseres Lebens uns trägt und führt – mehr noch: der uns fähig macht, den anderen in unsere Liebe und Sorge mit einzubeziehen. Jesus will uns immer wieder vermitteln, unser Leben in die Hände Gottes fallen zu lassen – was immer auch geschehen mag. Gott geht mit. Er begleitet uns. Maria und Elisabeth sind uns darin zum Vorbild geworden.

Eine gute Woche wünscht Ihnen

Ihr Pastor Markus Thoms

Pfarrer Markus Thoms

11. Sonntag – A

18. Juni 2023

Liebe Gemeinde,

der heilige Vinzenz Palotti hat einmal folgendes Lebensideal beschrieben: „Wir können Gott einatmen – und Gott ausatmen. Gott in allem finden – und Gott allen mitteilen. Wir können Gottes Gegenwart ausstrahlen!“

Wunderschöne Gedanken, wie ich finde, zu Beginn der für vielen schönsten Zeit des Jahres: die Sommerzeit und jetzt endlich auch die Sommerferien, die in dieser Woche beginnen. Allen Schülerinnen und Schülern, die schon seit Wochen auf diesen Tag gewartet haben, wünsche ich erholsame Ferien mit hoffentlich viel schönem Wetter. Allen, die in den kommenden Wochen allein oder mit ihren Familien Urlaub machen und verreisen, wünsche ich eine sichere Reise und gesunde Heimkehr. Mögen wir alle in den kommenden Wochen der Ferien ein wenig Zeit finden, um vom Alltag abzuschalten, zu entschleunigen, Zeit für etwas ganz anderes finden, und so Kraft für das Kommende finden. Vielleicht können uns dabei die Gedanken des heiligen Vinzenz Palotti helfen. Gott neu zu entdecken – im Urlaub, in den Begegnungen in den Familien, wo vielleicht ein wenig mehr Zeit ist, im bewussten Besuch des Gottesdienstes. Wenn wir so Gott in uns aufnehmen, wenn wir uns neu bewusst machen, dass Gott in allem was uns begegnet und wiederfährt zugegen ist, dann werden wir zu solchen Menschen, die IHN ausstrahlen, dann werden wir zu Menschen, an denen man ablesen kann, dass wir alles Gottes geliebte Kinder sind, dann werden wir zu Menschen, die mit Gott leben, die ihn in unser Leben hineinlassen.

Nicht versäumen möchte ich, allen zu gratulieren, die in diesen Tagen die Schule beenden und einen Schulabschluss geschafft haben. Mit großer Spannung erwarten sie sicher das Neue, was in wenigen Wochen beginnt. Aber jetzt gilt erstmal: Innehalten, Dank sagen, Kraft finden, um dann mit großem Schwung das Neue zu beginnen. Das gilt ebenso für diejenigen, die jetzt ihre Grundschulzeit beendet haben und nach den Sommerferien in die weiterführende Schule wechseln, ebenso die Kindergartenkinder, für die nach dem Abschluss der Kindergartenzeit schon bald die Schulzeit beginnt.

In allen Veränderungen wünsche ich allen Gottes Segen und viel Kraft auf den neuen Wegen.

Doch zunächst: Eine erholsame Ferien- und Urlaubszeit.

Ihr und Euer Pastor Markus Thoms

Pfarrbüro St. Anna

Friedenstraße 6
48485 Neuenkirchen 

Tel. 05973 / 94 73 - 0
E-Mail: stanna-neuenkirchen@bistum-muenster.de 

Die Kirche sei immer ein Ort der Barmherzigkeit und Hoffnung, wo wir spüren, dass wir angenommen und geliebt sind und Vergebung erhalten.
— Papst Franziskus